Pünktlich zum Unter-den-Christbaum-Legen sowie zum Verschenken unter, neben oder vor demselben erscheint das Debüt des Autors A. B. Exner unter dem Titel Spätes Opfer. Wie gedeihen Liebe, Miteinander und Kritik in einem Alltag, der sich gegen Staatlichkeit behaupten muss? Wie formen sich Identitäten in einem Rahmen, der schablonenhaft die Leichtigkeit des Seins zu bestimmen versucht? A. B. Exner gelingt es in seinem Romankrimi, das Kritikwürdige der Deutschen Demokratischen Republik ohne erhobenen Zeigefinger, ohne Kommentar oder gar Plattitüde auf vergangene und gegenwärtige Wahrnehmungen durch eine tiefgründige Geschichte zweier Freunde reale Gestalt annehmen zu lassen.
„Spätes Opfer“ ist viel mehr als ein Krimi oder Roman. Es ist der moralische Spiegel seiner Leser, die sich – ohne Anklage – im Text wiederfinden können, indes sie den kriminalistischen Raffinessen der 220 Seiten erliegen. Ein Sog aus packender Spannung und Tiefgang. Wer also noch keine Geschenke zur Weihnacht hat oder sich gar selbst mit gediegener Literatur zwischen Unterhaltung und Anspruch beschenken möchte, der kann „Spätes Opfer“ bestellen.
Bin sehr gespannt und freue mich aufs Lesen.