Beschreibung
Mit einem Auftragsmord beginnend, werden verschiedene Fäden gesponnen, die sich immer wieder finden. Den Leser nicht zu verwirren, sondern rätseln zu lassen, in der Spannung zu halten, war mein Ziel. Durch wirre Umstände provoziert, müssen sich Ermittler verschiedener deutscher Behörden und Dienste zusammenraufen. Zu Beginn fällt dies nicht leicht. Die gefährliche Ermittlung aber verlangt nach einem absoluten Vertrauensverhältnis untereinander, dem nicht alle standhalten. In Rostock wird ein ehemaliger NVA-Offizier erschossen. In Saarbrücken ein Lehrer. Beide hatten nie miteinander zu tun. Oder doch? Zur Wendezeit sind in Rostock Maschinengewehre und Munition dafür verschwunden. In Gardelegen wird ein perfider, extrem blutiger Anschlag auf eine Veranstaltung gegen die braune Gesinnung verübt. Ein französischer Adliger ist plötzlich bettelarm, ein schwedischer Großindustrieller tot. Zwei NPD-Mitglieder werden erpresst und bloßgestellt. Zwei westdeutsche Geheimdienstmänner erkennen, dass sie sich vor langer Zeit die verkehrten Partner erwählt hatten.
Leseprobe
Sie führten ihre offensichtlichen Gegner wie Marionetten. Einen wirklichen Feind hatten sie dabei vergessen. Es wurde ein Desaster. Sie hatten einen kollateralen Schaden kalkuliert und provoziert. Es endete in einem Kollateraldesaster. Durch wirkliche Freunde und seine Schwester immer wieder mit seiner Jugend konfrontiert, fand Marc zu einem Selbstbewusstsein. Er war jemand. Er hatte viel erreicht. Kein Holger Baum würde ihm jemals wieder etwas antun können. Und das wollte er sich selbst beweisen. Er fuhr also nach Saarbrücken, zu dieser Schule. Stellte sich davor und wartete. Er würde so lange stehen bleiben, bis der Scheißkerl die Schule verließ. Er würde sich vor ihm aufbauen und ihm ins Gesicht spucken. Vor seinen Schülern, vor all den Eltern und dann würde er einfach gehen. Dieses Kapitel wäre dann für ihn abgeschlossen. Er würde sich befreien. Und genau so kam es. Holger trat aus dem Schulportal. Marc ging auf ihn zu, nahm keinen Meter vor dem Peiniger sein Basecap ab. Der erkannte ihn sofort und realisierte schnell, dass er Marc, seinen Prügelknaben und Spielball, jetzt nicht ansprechen sollte. Die Luft zwischen den beiden brannte. Marc Hüter fixierte die Augen seines persönlichen Teufels. Diese grünen, schwachen Augen. Er atmete tief durch. Dann rotzte er sich all seinen Frust aus Hals und Nase und spuckte dem Vernichter seiner Jugend ins Gesicht. Holger Baum, schockiert, stierte die umstehenden Eltern und deren Kinder an. Er griff zu einem Taschentuch, das eine Kollegin ihm reichte. Wischte sich das Gesicht ab. „Das so ein Verbrecher, so ein Sadist, so eine Sau wie du Lehrer werden konnte …?“ Marc drehte sich einfach um und ging. Hinter sich hörte er keinen Holger kommen oder fluchen, nein, nur die Stimmen der Anderen. Er ging weiter. Er hatte es getan. Er war frei. Er hatte sich befreit von seinem Trauma. Der Tag öffnete sein Herz und schenkte Marc einen Sonnenstrahl. Die Wärme umfing Marc wie ein Mantel aus Belobigung. Einer Belobigung einer imaginären Macht. Glück macht keine Vertreterbesuche. Glück, solches Glück findet man nur auf dem Weg, den man zu beschreiten bereit ist. Die Rache ließ keine Woche auf sich warten. Seine Mutter hätte Besuch gehabt von so einem netten jungen Mann, der fragte, ob denn der Marc in einer sicheren Stellung sei. Er habe von Marcs Ausbilder in Homburg erfahren, dass Marc jetzt nicht mehr in Homburg wohnte und würde dem Jungen so gern eine Stellung anbieten. Die Mutter, naiv wie sie ihr Leben lang gewesen war, verwies ihn an ihre Tochter. Nur die wusste, wo Marc war. Marcs Schwester hatte die Tür noch nicht einmal richtig geöffnet, als sie die erste Ohrfeige bekam, danach einen gezielten Schlag in den Magen, und sie ging in die Knie. Er schlug genauso, wie ihr Bruder, Marc, es beschrieben hatte. Keine Spuren hinterlassend. Dann wurde ihr schwarz vor Augen. Als sie wieder zu sich kam und Holgers Grinsen wahrnahm, war ihr Wille gebrochen. Sie verriet ihm alles. Die Anschrift, die Telefonnummer, die Arbeitsstelle, die Farbe seines kleinen Renaults … Alles. Alles was dafür sorgen würde, dass dieses brutale Arschloch ihren Bruder finden konnte. Holger Baum ging einfach. Er stand auf und ging einfach. Sie rief sofort Marc an, der mit ihrem Freund Heino beim Einkaufen war.
Informationen und Downloads
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Künstler | A. B. Exner |
Name | Kollateraldesaster |
Veröffentlichungsdatum | |
Genre | Thriller |
Medium | E-Book |
Verlag/Label | – |
Prosodia-Link | https://prosodia.de/voe/kollateraldesaster/ |
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